Es war einer dieser Tage, an denen Du einfach fliegen musst. Die Sonne strahlte, die Sicht war fantastisch – bis zu 50 Kilometer konntest Du weit schauen – und obwohl sich am Himmel etwa 4 / 8 Bewölkung zeigten, lagen die Wolken hoch genug, um die Schneekoppe zu überfliegen. Perfekte Bedingungen also für ein kleines Abenteuer über drei Länder: Deutschland, Polen und Tschechien.
Du startest in Welzow – wie immer unkompliziert – und nimmst direkt Kurs Richtung Görlitz. Schon bald erreichst Du die polnische Grenze. Die Landschaft verändert sich langsam, wird hügeliger, die Vorfreude steigt.

Dein nächstes Ziel ist Jelenia Góra – ein kleiner Flugplatz mit einer eigenen ATZ (Luftraum G mit Kontrollzone). Und hier stehst Du vor einer Entscheidung, die den Charakter Deines Fluges beeinflussen kann: Willst Du südlich direkt an den Bergen entlang und durch die ATZ fliegen, oder lieber nördlich außen herum?
Ich habe mich für die südliche Route entschieden. Sie bringt Dich näher an das Riesengebirge heran und bietet eine spektakuläre Sicht auf die Schneekoppe. Der Preis dafür: Ein kurzer Funkkontakt auf Englisch mit Jelenia Góra Info. Aber keine Sorge – das ist wirklich unkompliziert. Die Leute dort sprechen selbst einfaches Englisch, und mit ein, zwei freundlichen Phrasen bist Du durch.

Nach dem Passieren von Jelenia Góra geht es weiter nach Osten entlang des Sperrgebietes rund um die Schneekoppe. Dieses reicht auf polnischer Seite bis Flugfläche 85 – also recht hoch. Aber sobald Du südlich über die Grenze zur Tschechischen Republik fliegst, wird es deutlich entspannter: Dort ist das Sperrgebiet auf 1.000 Fuß über Grund begrenzt. Dennoch solltest Du die Topographie im Blick behalten. Die Berge steigen rasch an – eine Navigations-App, die Dir den Abstand zum Boden anzeigt, ist hier wirklich Gold wert.
Und dann liegt sie vor Dir: die Schneekoppe. Majestätisch, wild, imposant. Eine unglaublich abwechslungsreiche Landschaft breitet sich unter Dir aus – ein Wechselspiel aus bewaldeten Hängen, schroffen Felsformationen und weiten Ausblicken. Dieser Teil des Fluges ist zweifellos das Highlight. Wenn Du fotografieren willst – hier ist der Moment.

Nach der Umrundung der Schneekoppe geht es auf tschechischer Seite weiter Richtung Westen, Ziel: Bautzen. Die Rückflugroute verläuft weitgehend nördlich und ist völlig unkompliziert – keine weiteren Sperrgebiete, kein Funkverkehr nötig, reine Entspannung. Nach rund 1 3/4 Stunden landest Du wieder sicher in Welzow.
Mein Fazit für Dich:
Dieser Drei-Länder-Flug ist ideal für einen ausgedehnten Nachmittagsausflug. Du bekommst tolle Sichten, abwechslungsreiche Landschaften, etwas Luftraum-Übung – aber alles in einem sehr entspannten Rahmen. Wenn Du auf Funk verzichten möchtest, kannst Du auch nördlich an Jelenia Góra vorbei fliegen. Die Strecke ist dann zwar etwas weiter weg vom Gebirge, aber ebenfalls sehr schön – und komplett ohne Funkkontakt möglich.
Wirklich wichtig: Behalte die Sperrgebiete im Blick, vor allem auf polnischer Seite. Mit guter Vorbereitung und einem Blick auf die Höhenbegrenzungen ist das aber alles gut machbar.
Also – schnapp Dir einen Flugpartner und los geht’s zur Schneekoppe. Es lohnt sich!

